2013 Gemeindezentrum

Gemeinde Mels, Schweiz

Der zentrale Entwurfsgedanke gründet auf der Vorstellung, das neue Kultur- und Gemeindezentrum klar und eindeutig an den historischen Dorfplatz anzubinden.

Aus dieser räumlich funktionalen Grundüberlegung wurde der Perimeter Richtung Dorfplatz in drei Bänder gegliedert. Im mittleren Band sitzt das zweigeschossige, zentrale Foyer, das alle Veranstaltungsräume miteinander verknüpft. Im rechten Band befinden sich die Vereinsräume. Das linke Band komplettiert den quer zur Hauptachse eingestellten Gemeindesaal im 1. OG. Die dienenden Räume sind direkt unter dem Gemeindesaal im Erdgeschoss untergebracht.


Jedes der drei Bänder ist mit einem Satteldach versehen, so dass der Bezug Richtung Dorfplatz verstärkt wird und der quer angeordnete Saal ein der Nutzung adäquates Innenraumvolumen mit gefalteter Saaldecke erhält.

Der amorphe Umriss des Gemeindezentrums ist von den vorhandenen Raumkanten der Umgebungsbebauung und dem verfügbaren Perimeterzuschnitt abgeleitet.



Der neu gestaltete Eingangsplatz für das Kulturzentrum, das erweiterte Rathaus und das Restaurant Traube, wird als offener Kulturhof interpretiert. Hier werden das öffentliche Gemeinwesen, in Form der Veranstaltungs- und Vereinskultur, die öffentliche Verwaltung und die Gastronomie, nicht getrennt sondern über den öffentlichen Raum miteinander verknüpft.





Der Besucher gelangt vom Eingangsfoyer über eine großzügige Treppenanlage in den Gemeindesaal. Die Galerieebene des Foyers bietet sich als Bewegungsraum z.B. in Veranstaltungspausen an. Über den zentralen Erschließungskern ist die barrierefreie Kurzverbindung von oberer und unterer Foyerebene gegeben. Einläufige Treppen entlang der Saallängswände dienen als zweite Flucht- und Rettungswege.



Außenwände und Dächer gehen nicht nur kompositorisch ineinander über, sondern sind auch aus demselben Materialien hergestellt. Die tragenden Bauteile wie Wände, Decken und Dächer sind aus Stahlbeton mit Wärmedämmung, sämtliche Fassaden und Dachflächen erhalten eine teilweise vorgemauerter Steinverkleidung aus Tessiner Granit. Die Verglasungen sind in Naturholzrahmen gefasst.

Innen ist das neue Kulturzentrum eher zurückhaltend ausgeführt. Alle Wandflächen glatt verputzt und in abgetöntem Weiß matt gestrichen, die Böden erhalten im Foyer und den Sanitäranlagen einen Terrazzobelag, in den restlichen Räumen liegt Parkett. Der Festsaal ist in seiner Gestalt klar ablesbar – alle Wand- und Deckenflächen sind mit Holz belegt.

Wettbewerbsart: Offener Projektwettbewerb
Auslober: Gemeinde Mels, Schweiz
Fachplaner:


Architekten: Arbeitsgemeinschaft
Nike Fiedler Architekten
Mathias Riebelmann
Freier Architekt BDA